Die wahren Kosten von SEO – Preise von SEO-Agenturen, interne Kosten & Opportunitätskosten

08. 11. 2024
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SEO Wissen & Tipps
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SEO ist eine Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens. Doch was kostet Suchmaschinenoptimierung wirklich? Die Antwort ist komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Wenn über den Preis gesprochen wird, geht es nämlich meistens um die Kosten für die Betreuung durch eine SEO-Agentur. Die tatsächlichen Kosten gehen jedoch weit über das Agenturhonorar hinaus. Von technischen Ressourcen über Tools bis hin zu internen Kapazitäten – in diesem Artikel möchte ich darauf aufmerksam machen, welche Ausgaben eine erfolgreiche SEO-Strategie erfordert, wann sich SEO lohnt und wann man besser auf andere Marketingmaßnahmen setzt.

Die Grundkosten: Agentur- oder Beraterhonorare (extern)

Die Preise für SEO-Dienstleistungen variieren je nach Anbieter und Region erheblich. In Europa liegen die Stundensätze guter SEO-Agenturen bei 150 bis 250 Euro, während die Preise in den USA deutlich höher ausfallen und bis zu 450 USD pro Stunde gehen. Gute Freelancer mit einigen Jahren Erfahrung bekommt man für 70 bis 100 Euro pro Stunde, kauft sich damit aber auch ein gewisses Risiko mit ein, das bei einer Agentur wegfällt.

Der große Vorteil einer SEO-Agentur ist deren Team von Experten. SEO erfordert ein so breites Spektrum an Kompetenzen, dass eine einzelne Person nicht in der Lage ist, alle Bereiche abzudecken. SEO-Agenturen verlangen zwar höhere Stundensätze, bieten dafür aber auch ein größeres Team mit umfangreichem Know-how und allen erforderlichen Ressourcen.

Die monatlichen Betreuungspauschalen bei Agenturen beginnen bei ca. 1.000 Euro. Mittelständige Unternehmen zahlen zwischen 3.000 bis 6.000 Euro pro Monat und anspruchsvolle Projekte für größere internationale Websites können auch Kosten von über 10.000 Euro pro Monat verursachen.

SEO-Agenturpreise im Überblick
 
  • Europa
    150–250 €/Stunde
  • USA
    bis zu 450 USD/Stunde
  • Freelancer in Europa
    70–100 €/Stunde
 

Kosten für SEO-Tools und Software

Hochwertige SEO-Tools sind die Grundlage für datenbasierte Entscheidungen und nicht gerade günstig. Dazu kommt, dass es mit einem einzelnen Tool nicht getan ist. Wir verwenden beispielsweise SEMrush und Sistrix (Analysen, Keywordrecherche, Rankings), Majestic (Backlinks), Advanced Web Ranking (Rank-Tracking), TermLabs (WDF*IDF), ChatGPT (Unterstützung bei Recherche und Texterstellung), DeepL Pro (Übersetzungen), Screaming Frog (Technische Analysen) sowie diverse andere Tools und bezahlte WordPress-Plugins für unsere Arbeit. Die Kosten belaufen sich auf deutlich über 3.000 Euro pro Monat. Diese Investition ermöglicht uns fundierte Analysen und schafft die Basis für strategische Entscheidungen. Bei uns ist die Nutzung dieser Tools in der Betreuungspauschale, bzw. im Stundensatz einkalkuliert und es fallen somit für Kunden keine zusätzlichen Kosten an.

Kosten für die Erstellung von Inhalten: Zeit, Kreativität & Expertise

Die Erstellung von hochwertigen Inhalten auf Basis der Keyword-Analyse ist das Herzstück einer langfristig erfolgreichen SEO-Strategie. Bei Beauftragung einer externen SEO-Agentur sind die Kosten dafür in der Regel mit der monatlichen Betreuungspauschale abgedeckt. Erstellt man die Inhalte intern, muss man mit einem erheblichen Zeitaufwand und entsprechenden Personalkosten rechnen.

Hochwertiger Content entsteht nicht nebenbei – er erfordert Kreativität, analytisches Denken und genaue Recherchen. Ein guter Blogartikel kommt schnell einmal auf 6 bis 8 Stunden, während ein längerer Artikel für die externe Publikation in einer Fachzeitschrift mit hohen Qualitätsansprüchen durchaus 20 Stunden und mehr in Anspruch nehmen kann. Abkürzungen gibt es hier nicht: Wertvolle Inhalte lassen sich nicht automatisiert erstellen oder von billigen Freelancern schreiben. Die Investition in hochwertigen Content zahlt sich jedoch aus: Sie verbessert die Sichtbarkeit, steigert die Reichweite und stärkt das Vertrauen der Nutzer – und ist damit ein entscheidender Erfolgsfaktor jeder SEO-Strategie.

Kosten für die Betreuung durch eine SEO-Agentur
  • Einfache Projekte
    ab ca. 1.000 €/Monat
  • Mittelständische Unternehmen
    3.000–6.000 €/Monat
  • Internationale Großprojekte
    ab 10.000 €/Monat

Interner Zeitaufwand: Kosten, die oft übersehen werden

SEO erfordert auch unternehmensinterne Ressourcen. Der Zeitaufwand und die damit verbundenen Kosten für die Zusammenarbeit mit der Agentur – die für den Erfolg unverzichtbar ist – müssen berücksichtigt werden.

Wenn ein interner Mitarbeiter ausschließlich für SEO und die Koordination mit der Agentur zuständig ist, fallen volle Personalkosten, Arbeitsplatz und Arbeitsgerät, Ausfallzeiten und eventuelle Zusatzleistungen an.

Hier kommt noch hinzu, dass eine Führungskraft, die Zeit in einen Kanal investiert, der möglicherweise nicht so effizient ist wie ein anderer, weniger Zeit hat, um sich auf andere dringende Projekte zu konzentrieren.

Technische Umsetzung: Kosten für Programmierung und Optimierungen

Ohne eine solide technische Basis ist SEO nur die halbe Miete. Wir haben in unserer Agentur zwei Vollzeit-Developer, die alle technischen Maßnahmen umsetzen können. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.

Für Unternehmen bedeutet das, entweder interne Ressourcen für Development bereitzustellen oder eine Web-Agentur mit allen Angelegenheiten rund um die eigene Website zu beauftragen. In beiden Fällen müssen die Kosten für Programmierstunden den Gesamtausgaben für SEO zugeschrieben werden.

Typische Aufgaben, die intern anfallen:
  • Koordination mit der SEO-Agentur
  • Planung und Anpassung der Marketingstrategie
  • Teilnahme an regelmäßigen Meetings
  • Bereitstellung von Materialien und Daten

Opportunitätskosten und Kompromisse: Welcher Kanal bringt die höchste Rendite?

Jede Entscheidung zugunsten von SEO bedeutet gleichzeitig den Verzicht auf andere Kanäle. Genauso wie finanzielle Budgets für monetäre Kosten zur Verfügung stehen, stehen Opportunitätsbudgets für Opportunitätskosten zur Verfügung. Selbst Unternehmen mit sehr hohen Marketingbudgets haben Opportunitätskosten, wenn sie einen Kanal einem anderen vorziehen. Sie sind aber meistens in der Lage die verpassten Gelegenheiten aufzufangen oder sich neu auszurichten, wenn sie ihre falschen Entscheidungen erkennen.

Bei kleineren Unternehmen, die sich für konzentrierte Maßnahmen in einigen wenigen Kanälen entscheiden müssen, sind diese Opportunitätskosten allerdings deutlich schwerwiegender und haben langfristige Auswirkungen.

Darum berücksichtigen wir diesen Aspekt immer schon in den ersten Beratungsgesprächen mit potenziellen SEO-Kunden. SEO ist eine langfristige Maßnahme und daher eine Investition in die Zukunft. Über bezahlte Anzeigen wie Google Ads oder Performance Marketing auf Social-Media-Kanälen, kann man kurzfristig deutlich höhere Einnahmen generieren. Wenn also schnelle Umsätze im Vordergrund stehen, ist es oft sinnvoller, auf direkt messbare Kanäle wie bezahlte Anzeige zu setzen, statt in eine langfristige SEO-Strategie zu investieren.

Einfluss der Markenstärke auf SEO

Eine bekannte Marke hat es in der Suchmaschinenoptimierung deutlich einfacher. SEO ist viel effektiver, wenn ein Unternehmen in seiner Nische über Markenbekanntheit verfügt. Eine starke Marke führt oft zu mehr organischen Suchanfragen nach dem Markennamen oder speziellen Markenbegriffen. Außerdem führt das Vertrauen in die Marke dazu, dass Nutzer häufiger auf die Website klicken und länger verweilen. All das sind wichtige Signale für Suchmaschinen zur Bewertung der Relevanz und Qualität einer Website.

Es kann also sinnvoll sein, zuerst in den Markenaufbau zu investieren, bevor man sich auf SEO konzentriert – oder zumindest beides parallel zu betreiben. Für ein Unternehmen ohne starke Marke ist es viel schwieriger, aufwändiger und teurer, mit SEO erfolgreich zu sein. Die Kombination aus Markenstärke und gezielter Suchmaschinenoptimierung bietet eine solide Basis für langfristigen Erfolg und Sichtbarkeit im Netz.

SEO im Kontext einer ganzheitlichen Marketingstrategie

SEO ist keine kurzfristige Maßnahme, sondern eine strategische Investition in die Zukunft und sollte daher als Teil einer ganzheitlichen Marketingstrategie verstanden werden. Um das Potenzial von SEO voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen die Verzahnung mit anderen Marketingkanälen und die langfristige Planung im Blick behalten.

Letztendlich müssen die Kosten für SEO – sowohl die direkten Investitionen als auch die Opportunitätskosten – gegen den potenziellen langfristigen Nutzen abgewogen werden. Während andere Marketingkanäle möglicherweise schnellere Renditen bieten, bildet SEO die Grundlage für ein nachhaltiges organisches Wachstum und mit der Zeit eine geringere Abhängigkeit von bezahlten Kanälen.

Bei erfolgreicher Suchmaschinenoptimierung geht es nicht nur darum, hohe Rankings in den Suchergebnissen zu erzielen. Vielmehr soll die SEO-Investition sinnvoll konvertieren – sei es in Form von Leads, Aufträgen oder Verkäufen. Eine fundierte Analyse der Kosten und der zu erwartenden Rendite sowie ein Vergleich mit anderen Marketinginvestitionen sind unerlässlich, um die Rentabilität von SEO realistisch einzuschätzen. Wenn Sie die tatsächlichen Kosten und Kompromisse kennen, können Sie fundierte Entscheidungen über die Verteilung Ihres Marketingbudgets und Ihrer Ressourcen treffen.